Ibrahim Altingül, ABC Oberursel und Eugen Henzel, TG Eltville, konnten sich bei der Regionalmeisterschaft für die Teilnahme an der diesjährigen deutschen Meisterschaft in Riesa qualifizieren. In Aschersleben, im Landesverband Sachsen-Anhalt, waren die Hessen erneut nur als Außenseiter gestartet. Eindeutig favorisiert waren die Teilnehmer aus Thüringen und Sachsen-Anhalt, die mit deutschen Meistern, Nationalstaffelboxern und Bundesligakämpfern an den Start gingen. Doch wie schon im Vorjahr gelang es der hessischen Delegation, die vermeintlichen Favoriten zu ärgern.
Im Superschwergewicht hatte sich Ibrahim Altingül, ABC Oberursel mit dem rundlich wirkenden Rafael Lajschewskich, Sachsen-Anhalt, auseinander zu setzen. Lajschewskich schlug hart und schnell und entpuppte sich als unangenehmer Gegner. Im Kampfverlauf setzte sich jedoch die boxerische Klasse von Altingül durch, der durch einen Sieg nach Punkten in das Finale einzog. Dort hatte er es mit Marian Jantschew zu tun, einem weiteren Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt. Altingül hielt das Tempo hoch, variierte seine Schläge und siegte durch RSC in Runde zwei.
Ebenfalls zwei Gegner aus Sachsen-Anhalt räumte Schwergewichtler Eugen Henzel, TG Eltville, aus dem Weg. Gegen Andreas Günther brannte er im Halbfinale ein Feuerwerk an Schlagkombinationen ab und gewann deutlich nach Punkten. Noch schneller ging es dann im Finale gegen Denny Richter. Mitte der dritten Runde hatte der Ringrichter ein Einsehen und beendete den Kampf zu Gunsten des hessischen Meisters.
Doch auch die unterlegenen hessischen Kämpfer konnten überzeugen, allen voran die Weltergewichtler. Im Halbfinale traf Jack Culcay, TG Darmstadt, auf den deutschen Meister Oliver Güttel, Sachsen-Anhalt. Nach verhaltenem Beginn fand Culcay immer besser in den Kampf. Sehenswert war seine Explosivität an den Ringseilen. Nach vier Runden ermittelte die Punktmaschine ein 33:33 unentschieden. Die Einzeltreffer mussten heran gezogen werden und da lag der Lokalmatador vom VfB Aschersleben mit 131:129 ganze zwei Treffer in Führung. Im zweiten Halbfinale konnte sich Lorenzo Maggio, ABC Oberursel, gegen Sebastian Molnar, Thüringen, durchsetzen. Nach bis dahin ausgeglichenem Kampf streckte Maggio seinen Gegner mit einem Cross weit über die Zeit zu Boden und erhielt einen K.O.-Sieg in Runde drei. Im Finale wollte Maggio natürlich auch Oliver Güttel besiegen. Der deutsche Meister hatte sich jedoch gut auf seinen Gegner eingestellt und punktete fleißig auf schnellen Beinen. Lorenzo Maggio blieb bis zum Schluss gefährlich, unterlag aber nach Punkten.
Bantamgewichtler Roberto Pfeiffer, SG Sossenheim überzeugte mit seinem bisher besten Kampf. Gegen Mirko Weisel aus Thüringen, der über die sechsfache Kampferfahrung verfügte, hielt er gut mit und suchte seine Chance. Weisel war jedoch noch zu clever und gewann nach Punkten.
Für die Mittelgewichtler Erkan Albayrak, BC Marburg und Alexander Mezker, ABC Kassel-Wilhelmshöhe, waren die Gegner zu stark. Albayrak musste sich mit Ligaboxer Peter Bäumler, Thüringen, auseinander setzen. Bäumler war der beste Boxer des Turniers. Er erwehrte sich der wuchtigen Haken des Marburgers und gewann durch Punktwertung. Der kleine Alexander Mezker drängte Alexander Wust, Sachsen-Anhalt, immer wieder in die Seile und schlug Serien. Das Kampfgericht bewertete die Distanztreffer von Wust höher und erklärte ihn zum Sieger.
Pech hatte Viktor Weissenburger, BC Wetzlar, im Halbweltergewicht. Im Finale zog er sich in der zweiten Runde eine Armverletzung zu. Trotzdem hielt er bis zum Ende durch und gab sich gegen Maik Kulbe, Sachsen-Anhalt, lediglich nach Punkten geschlagen. Im Halbfinale hatte sich Weissenburger gegen Robby Siebrt, Sachsen-Anhalt sicher durch Punktwertung behauptet.
Auch Halbschwergewichtler Ali Choucair, BC Eschwege, hatte gesundheitliche Probleme. Eine fiebrige Erkältung behinderte seine Vorbereitung auf diese Meisterschaft. Gegen den Vizeweltmeister der Junioren Bernd Miertsch, Sachsen-Anhalt, war er deshalb ohne Chance und unterlag durch RSC in Runde eins.